Erdbeeren sind eine wunderbare Frucht
FDP-Frau Michaela Schwarz trifft Berthold Heil vom gleichnamigen Krifteler Obsthof
Es ist früh am Morgen, und die Sonne taucht das Erdbeerfeld am Krifteler Hochfeld in warmes Licht. Michaela Schwarz, Kandidatin der Freien Demokraten bei den Wahlen zum Hessischen Landtag im Oktober, hat Landwirt Berthold Heil um ein Gespräch gebeten. Sie möchte wissen, wie es in diesem Jahr um die Erdbeerernte steht und welche Herausforderungen der Obstbauer zu meistern hat. Schnell wird klar, dass Berthold Heil seinen Erdbeeren sehr zugetan ist: „Erdbeeren sind eine wunderbare Frucht.“
Die Kälte der vergangenen Wochen hat den Reifeprozess der Erdbeeren hinausgezögert. Obwohl der Obsthof Heil die Pflanzen mit Vlies und Lochfolie schützt, konnte erst zehn Tage später als im Vorjahr mit der Ernte begonnen werden. Mit Pflanztunneln arbeitet Berthold Heil nicht, dies sei ein sehr aufwändiges Verfahren. So stehen wir Mitte Mai noch am Anfang der Saison, die – je nach Sorte – bis Ende Juni oder sogar Anfang Juli reicht.
Der Obsthof verfügt über einen festen Mitarbeiterstamm. Wenn die Saison weiter fortschreitet, kommen Aushilfen hinzu, die auch schon angefragt haben. Anders als in anderen Obstbaubetrieben sind dies häufig Frauen aus der Gemeinde. Kritisch sieht Berthold Heil jedoch den Mindestlohn, der den weitgehend manuellen Erdbeeranbau teuer macht: So müssen die Pflanzen gesetzt und gewässert, das Unkraut entfernt werden. Hinzu kommt der Pflanzenschutz, um die Beeren vor Schädlingen oder Pilzbefall zu schützen. Und schließlich ist die Ernte reine Handarbeit, da nicht alle Früchte zur gleichen Zeit reifen.
Große Schwierigkeiten bereiten den lokalen Landwirten wie Berthold Heil die Billigangebote aus Spanien und Italien in den Supermärkten. Der Mindestlohn ist in diesen Ländern deutlich niedriger, und am Großmarkt herrscht ein harter Preiskampf. Berthold Heil setzt daher auf die Direktvermarktung. Ziel ist, im Verlauf der Saison den Vorjahrespreis zu halten. In seinem Hofladen können die Kunden schon früh, um 8.00 Uhr, erntefrische Erdbeeren erwerben. Und dass diese in der Sonne und nicht auf einem Kühltransport gereift sind, schmeckt man sofort.
Natürlich möchte Michaela Schwarz wissen, welche Erwartungen Berthold Heil an die Politik hat. „Dass der Mindestlohn nicht steigt und wir weiterhin Pflanzenschutz betreiben können“, sind die Hauptthemen für den Obstbauern. Doch auch die Inflation bereitet ihm Sorgen. Alles sei teurer geworden: der Diesel für den Betrieb der Fahrzeuge und die Werkstattkosten, wenn Maschinen instandgesetzt werden müssen. Wenn sich die Entwicklung fortsetzt, müsse er gegebenenfalls die bewirtschaftete Fläche reduzieren.
Zum Schluss möchte Michaela Schwarz noch wissen, welche Erdbeersorte sich am besten für Marmelade eigne: Da sei zum einen die Malwina, die Ende Juni reift. Und bei der Korona-Erdbeere gerät Berthold Heil richtig in Schwärmen. Sie sei zwar nicht so haltbar, habe aber einen tollen Geschmack. Es gebe Liebhaber, die gezielt nach dieser Sorte fragten. Da wäre es doch jammerschade, wenn der Obsthof Heil oder andere lokale Obstanbaubetriebe sich dem Kostendruck aus Südeuropa beugen müssten.